Süddeutsche Zeitung Dachau
Mit leisem Schellengeläut und Flötenklängen setzt Scheringer ihre neugierigen Zuschauer in die richtige, entspannt ruhige Stimmung für ihre einfache, aber bis ins Detail durchdachte und hinreißend ausgestaltete Geschichte.
Bauerntochter Liesi und Hirtenbub Peter suchen das verirrte Schaf Lämmi, folgen einem besonders hell leuchtenden Stern und entdecken im Stall die heilige Familie mit dem neugeborenen Kind. Liesi schenkt dem Kind ein Lied, Peter hilft dem Säugling, seinen Daumen in den Mund zu stecken, verhilft ihm damit eben zu "einem Daumen voll Glück".
Mit handgefertigten, genähten Figuren agiert die erfahrene Puppenspielerin auf, in und rund um eine winzige, erfindungsreich ausgestattete Kastenbühne. Liesis Haus etwa wird als kleine Holzfassade am Bühnenrand hochgeklappt, der Stall ist im Kasten darunter angeordnet, mit Stroh, Gatter, Trinkstelle und Laterne detailgetreu ausstaffiert.
Als Gebirge dienen zwei Paravents hinter der Bühne, saftige Weiden finden die hungrigen Schafe auf dem Kopf der Puppenspielerin. Diese kleine, überschaubare und anheimelnd wirkende Welt macht den Charme dieses Stückes aus.